Freitag, 5. November 2021

Die Tafel in Markdorf

Im Zuge des Bürgermeisterwahlkampfes war das Thema auch in Salem aufgeploppt.
Es gibt immer mehr Bürger in Salem, die zur Tafel nach Markdorf fahren.
Wäre es eine notwendige Alternative, auch in Salem so etwas anzugehen?
Ich fragte daher bei der letzten Jahresversammlung der "Mitbürgerhilfe"nach, ob dieser Verein sich schon mal mit dieser Frage beschäftigt hätte?

Ja - Frau Sasse erklärte mir, dass es durchaus Überlegungen dazu gegeben habe.Das Hauptproblem sei damals Folgendes gewesen: Die Supermärkte schließen Vereinbarungen mit der Tafel. So hätte der damalige EDEKA in Stefansfeld bereits eine langfristige Vereinbarung mit Markdorf gehabt, sei daher also nicht zur Verfügung gestanden.Die Tafel hätte von da keine Lebensmittel erhalten.
Außerdem sei es natürlich ein Vorhaben, bei dem viel ehrenamtliche Arbeitskraft erforderlich sei.

Sie verfolge aber weiterhin, was sich tut und habe festgestellt, dass die Betroffenen ganz gerne einmal die Woche nach Markdorf fahren. Da gebe es richtige Gemeinschaften, die sich gefunden hätten.


Südkurier hier

Preisanstieg sorgt für mehr Kunden in der Tafel

...., auch Lebensmittel sind teurer geworden. Deshalb rechnet Günther Wieth, Leiter der Markdorfer Tafel, in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Anstieg seiner Kunden.

Sie kommen aus dem Umland, aus Salem, aus Oberteuringen, aus dem Deggenhausertal – vor allem aber kommen sie aus Bermatingen und Markdorf“, erklärt Wieth dem Grünen-Landtagsabgeordneten Martin Hahn bei dessen Besuch im Tafelladen. „2,5 Tonnen Lebensmittel verteilen wir jeden Donnerstag an 70 bis 75 Familien. Dass hinter jedem dieser 70 bis 75 von der Diakonie ausgegebenen Tafelausweisen ein Haushalt mit drei bis vier Personen steht, muss Wieth dem Politiker aus Überlingen nicht mehr erklären........70 Ehrenamtliche stemmen die Lebensmittelverteilung für Bedürftige.

Martin Hahn kommt bald auf die Politik zu sprechen. Auf die derzeitige Diskussion, ob das sogenannte „Containern“ künftig erlaubt sein soll – das Sammeln von entsorgten Lebensmitteln aus den Abfallbehältern der Lebensmittelmärkte. Noch wird das „Retten“ von Lebensmitteln, die das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben, bestraft.

... vor allem die konsequente Erziehung zum sachgerechten Umgang mit Lebensmitteln. Dies sei eine wichtige Aufgabe für die Schulen. Günther Wieth geht mit seinen Vorträgen über Überproduktion und Lebensmittelverschwendung auch immer wieder an Schulen.

Auf offene Ohren traf Martin Hahn auch mit einem anderen Hinweis. Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Stuttgarter Landtag berichtete aus französischen Supermärkten: „Was dort abends noch im Regal liegt, muss gespendet werden.“ Gewünschter Nebeneffekt sei, dass die Marktleiter genauer kalkulieren. Was, so ist von Günther Wieth zu erfahren, hierzulande inzwischen ebenfalls geschieht – auch ohne entsprechende Gesetze. Wieth führt das unter anderem auf die gestiegenen Lebensmittelpreise zurück.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen