Dienstag, 12. April 2022

Fachmann fürs Energiesparen in Uhldingen

In unserer Umgebung tut sich ziemlich viel in Punkto Klimaschutz. Und überall werden Stellen geschaffen zur besseren Unterstützung dieses Prozesses.
Das ist es, was ich in Salem schmerzlich vermisse, da muss sich endlich mal was bewegen!

11.04.2022 im Südkurier  hier
Fachmann fürs Energiesparen

Nur wer seinen Energieverbrauch im Detail kennt, kann Einsparpotenziale erschließen. Der Gemeindeverwaltungsverband schafft daher eine auf drei Jahre befristete Stelle für kommunales Energiemanagement, durch das die Haushalte der einzelnen Gemeinden finanziell entlastet werden sollen. Der Gemeinderat Uhldingen-Mühlhofen stimmte unter dem Vorbehalt zu, dass die Stelle mit 70 Prozent von Bund und Land gefördert wird. 

Notwendig ist jetzt noch eine Kooperationsvereinbarung mit Hagnau, Meersburg, Stetten und Uhldingen-Mühlhofen, die sich an der Stelle beteiligen. Daisendorf hatte sich gegen die Projektstelle entschieden. Aufgrund der Einwohnerzahl wird auf Uhldingen-Mühlhofen finanziell der größte Anteil mit 49,4 Prozent entfallen. Das macht einmalig Anschaffungskosten von gut 12 000 Euro sowie ein anteiliges jährliches Personalbudget von gut 18 000 Euro. Bürgermeister Dominik Männle erklärte, der Stelleninhaber solle regelmäßig die Gebäude der Gemeinde begehen und betreuen. Ziel sei es, den Energieverbrauch und damit die Kosten zu minimieren. Die erzielbaren Einsparungen lägen bei 20 bis 30 Prozent. 

„Ziel ist es nicht nur, kurzfristig Energieeinsparungen zu ermitteln und umzusetzen, sondern die in kurzer Zeit gewonnenen Ergebnisse nachhaltig beizubehalten und langfristig weiter zu optimieren.“ Durch die Energieeinsparungen könnten die Gemeinden die Ausgaben für diese Personalstelle innerhalb kürzester Zeit refinanzieren, sagte Männle.    

Dienstag, 5. April 2022

Weltklimarat IPCC: Jetzt oder nie handeln

Riffreporter  hier  von 

„Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Wir können die Emissionen bis 2030 halbieren.“ Das ist die Kernbotschaft des heute veröffentlichten Weltklimaberichts.

Zur Vorstellung des jüngsten Weltklimaberichts resümiert Hoesung Lee: „Wir befinden uns an einem Scheideweg.“ Der Vorsitzende des Weltklimarats IPCC mahnt: „Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, können eine lebenswerte Zukunft sichern.

Samstag, 2. April 2022

Bauland für Millionen Wohnungen

Alle schreien nach Bauland um der Wohnungsnot zu begegnen - doch gleichzeitig wissen wir, dass wir nicht unbegrenzt Flächen ausweisen können. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.
Wie stellt sich das  Bundesbauministerium die geforderte Bebauung vor? Wie können wir unseren Flächenverbrauch mindern ?

Schwäbische Zeitung  hier  Von Claudia Kling

... Bauland gilt in Deutschland als das Nadelöhr auf dem Weg zu mehr Wohnraum. Eine Studie, die vom Bundesbauministerium in Berlin in Auftrag gegeben wurde, belegt nun: Platz zum Bauen wäre theoretisch da, selbst in größeren Städten. Doch es gibt einige Gründe, warum das Potenzial praktisch nicht genutzt werden kann. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Studie.

Liegt es tatsächlich am fehlenden Bauland, dass in Deutschland nicht mehr gebaut wird?

...Mindestens 99 000 Hektar Fläche könnten in Städten und Gemeinden potenziell bebaut werden, hat eine Befragung von Kommunen ergeben. Die Hälfte dieser Fläche sei kurzfristig nutzbar und zwei Drittel seien für Wohnungen vorgesehen. „Es gibt ausreichend Bauland in Deutschland“, sagte dazu Bauministerin Klara Geywitz (SPD) am Dienstag in Berlin. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hatten für die Studie die Antworten von fast 700 Kommunen ausgewertet.

Welche Ziele verfolgt die Regierung in der Wohnungspolitik?

SPD, Grüne und FDP haben sich auf das Ziel verständigt, dass in Deutschland jährlich 400 000 neue Wohnungen entstehen sollen, 100 000 davon als öffentlich geförderte Sozialwohnungen. Am Bauland dürfte ihr Vorhaben nicht scheitern, wie die Studie nahelegt. Zwischen 900 000 und rund zwei Millionen Wohnungen könnten auf den potenziell bebaubaren Flächen entstehen. „Wenn dichter gebaut würde, wären sogar vier Millionen Wohnungen realistisch“, so Geywitz.

Passen beim Bauland Angebot und Nachfrage zusammen?

Auch in Ballungsgebieten gibt es viele freien Flächen für den Wohnungsbau, hat die Studie ergeben. In kreisfreien Großstädten könnten abhängig von der Bebauungsdichte 370 000 bis 770 000 Wohnungen gebaut werden, so Markus Eltges, Leiter des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. „Das vorhandene Baupotenzial ist auch da, wo es gebraucht wird.“

Und was wird aus dem Vorhaben, den Flächenverbrauch in Deutschland auf 30 Hektar pro Tag bis 2030 zu reduzieren?

Auch dieses Ziel findet sich im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Die Lösung, mehr Wohnungen und weniger Flächenverbrauch unter einen Hut zu bekommen, liegt für Geywitz in den Innenstädten. Dort will sie Baulücken schließen, auf Flachbauten wie Discounter aufbauen und nicht mehr genutzte Gewerbeobjekte zu Wohnraum umfunktionieren. Auch Büroflächen, die im Zuge von Homeoffice nicht mehr benötigt würden, könnten zu Wohnungen werden. 

Aus Sicht der Kommunen liegt darin ein großes Potenzial. Wenn es gelänge, die innerstädtischen Potenziale zu nutzen, dann könnte Deutschland den Flächenverbrauch eindämmen, sagte Eckart Würzner, Vizepräsident des Deutschen Städtetags und Heidelberger Oberbürgermeister.
Die Kommunen sollten dem Versuch widerstehen, landwirtschaftliche Flächen im Außenbereich als Bauland zu nutzen.

Sieht die Bauministerin eine Zukunft für das Einfamilienhaus?

Ja. Ministerin Geywitz betonte, sie wisse aus eigener Erfahrung um die Vorteile eines Einfamilienhauses gerade für Familien mit Kindern.

Problematisch sei allerdings, dass viele Menschen in ihren Häusern blieben, wenn die Kinder längst ausgezogen seien. Dies habe einerseits zur Folge, dass pro Person immer mehr Wohnfläche in Deutschland gebraucht werde, andererseits würden die Häuser oft nicht energetisch saniert und modernisiert. „Deshalb wünsche ich mir einen Kreislauf bei der Nutzung von Einfamilienhäusern“, sagte die Ministerin.....

Bodenseekreis: Neue Wege für Bauen und Wohnen

27.02.2022  |  VON FABIANE WIELAND FABIANE.WIELAND@SUEDKURIER.DE  hier

Neue Wege für Bauen und Wohnen

Wie wollen wir in Zukunft wohnen? ....

„Der angespannte Wohnungsmarkt beschäftigt uns Architekten und Stadtplaner auf allen Ebenen“, sagt Markus Müller. Die Architektenkammer sei daher in verschiedene Projekte involviert, um die Komplexität zu beschreiben und Lösungsansätze zu bieten. Im Fokus stünden nicht allein die Städte. „Auch eine Region wie der Bodenseekreis ist wirtschaftlich unglaublich stark, mit einer hohen Wertschöpfung und hohen Durchschnittseinkommen. Andere Regionen würden sich das wünschen, doch es ergeben sich auch Probleme daraus“,....
„Wer an der Wertschöpfung nicht teilhaben kann, hat auf dem Wohnungsmarkt immer größere Probleme“, sagt Müller. Das betreffe nicht mehr nur Randgruppen, sondern sei längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Hinzu komme das Thema Flächenverbrauch. „Wir kommen nicht nur beim Wohnen an die Grenzen von Flächenverfügbarkeiten, das betrifft auch das Gewerbe, die Landwirtschaft oder zeigt sich auch bei der Suche nach möglichen Straßenkorridoren“, sagt Markus Müller. Das Bewusstsein für die Themen Natur und Umwelt sei geschärft, über vieles werde heute anders gedacht als noch vor 50 Jahren.