Antrag vom 1.11.20
laut §13(2) der Geschäftsordnung
(schriftliche Unterrichtung oder bis spätestens 24.11.20 auf TO)
Offizielle Anfrage an die Verwaltung
In Salem
wurden in den letzten Jahren 2 große Baugebiete ausgewiesen, die auf
Grund ihrer Rahmenbedingungen größtenteils Wohnraum im hohen bis sehr hohem
Preissegment schufen.
Da wir
alle wissen, dass es in Salem nicht nur "Besserverdienende" gibt, gab
es auch stets Bestrebungen zum
Ausgleich.
- - In der neuen Mitte wurde von Anfang an
eine gute soziale Durchmischung gefordert.
- - Im Baugebiet Stefansfeld wurde auf
Vermittlung der Freien Wähler die Kreisbaugenossenschaft Bodenseekreis e.G. ins
Boot geholt, indem man ihnen 2 Grundstücke für Mehrfamilienhäuser zu
vergünstigten Konditionen (30% Nachlass) anbot.
- - Ebenso gab es das Angebot eines
Investors 40% der Wohnungen für 10 Jahre 5% unter der ortsüblichen Miete anzubieten.
Nun möchten
wir gerne wissen, was umgesetzt wurde, um den zukünftigen Handlungsbedarf
abzuschätzen.
Der
letzte offizielle Wissensstand des Gemeinderates stammt aus dem nicht-öffentlichen
Teil der Gemeinderatssitzung vom
27.10.2016. Wir möchten mit diesem (selbstverständlich nicht personalisierten) Wissen
öffentlich arbeiten.
Laut der
Sitzungsvorlage vom 27.10.2016 war
damals von 4 Losen die Rede, in denen mietpreisgebundener Wohnraum anzubieten
wäre.
Es gab
insgesamt 16 Lose. D. h. 12 Lose wurden ohne Auflagen an Investoren vergeben.
Mietpreisgebundener
Wohnraum bedeutet laut der Sitzungsvorlage: entsprechend den Vorgaben des
Landeswohnraumförderprogramms muss ein Teil der Wohnungen vermietet werden und
darf mit 15jähriger Bindefrist nur zu 33% unter der ortsüblichen
Vergleichsmiete vermietet werden.
Die
Vermietung darf nur über Wohnberechtigungsscheine erfolgen.
- Investor 1 hatte sich verpflichtet
15-20% der geplanten Wohnungen in 2 Losen im Eigentum zu behalten und als
mietpreisgebundenen Wohnraum zu vermieten. Bei insg. 29 geplanten Wohnungen in
diesen 2 Losen hätte das 4-6 Wohnungen betroffen.
Er trat in dieser Sitzung mit dem Wunsch an die Gemeinde heran, den Wert auf 10 %, also auf 3 von 29 Wohnungen zu senken.
- Investor 2 hatte sich verpflichtet 20%
der geplanten Wohnungen in 2 Losen im Eigentum zu behalten und als
mietpreisgebundenen Wohnraum zu vermieten.
Bei insg. 50 geplanten Wohnungen in diesen 2 Losen hätte das 10 Wohnungen betroffen.
Er trat in dieser Sitzung mit dem Wunsch an die Gemeinde heran, die Wohnungen zu vergünstigten Preisen zu verkaufen.
Frage: Wir haben im Gemeinderat keine Rückmeldung bekommen was schließlich konkret umgesetzt wurde.
Uns interessiert:
·
Wie viele Wohnungen
wurden innerhalb der 16 Lose insgesamt gebaut.
·
Wie viele
mietpreisgebundene Wohnungen (stimmen die genannten Konditionen oben?) bitte ganz
konkret in Zahlen , wurden von Investor
1
·
und von Investor 2
jeweils umgesetzt –
·
wurden diese von Menschen
mit Wohnberechtigungsscheinen bezogen?
2. Stefansfeld
Die Kreisbaugenossenschaft Bodenseekreis e.G. hatte am 6.10.2018 2 Grundstücke für Mehrfamilienhäuser zu vergünstigten Konditionen (am 5.11.2018 Bitte um 30% Nachlass) übernommen.
Frage: Seither haben wir keine konkreten Bauabsichten vernommen.
Gibt es eine Absprache mit der Verwaltung diesbezüglich?
Wann soll der Bau begonnen
werden?
Ein
Investor wollte 40% der Wohnungen für 10 Jahre 5% unter der ortsüblichen
Miete anbieten.
Frage: Die Wohnungen sind gebaut, gibt es einen Nachweis für die
Umsetzung der Maßnahme im versprochenen Umfang?
3. Zukunft
Fragen:
·
Wie viele
Wohnberechtigungsscheine wurden denn für
Salem bisher ausgestellt?
Für uns wäre das ein guter Anhaltspunkt
·
ist der Soziale Wohnbau /
der Bau preisgünstiger Mietwohnungen oder
sonstiger Alternativkonzepte ein Thema, das die Verwaltung von Salem auf dem
Schirm hat?
Gibt es weitere konkrete Überlegungen in
dieser Richtung?
·
Ist man in Gesprächen /
in Verbindung mit entsprechenden Ideen?
Womöglich sogar in sinnvoller Verbindung mit ökologischen Modellen?
Wäre es nicht sinnvoll sich hierzu frühzeitig Ideen und gangbare Wege gemeinsam mit dem Gemeinderat aufzeigen zu
lassen, es gibt schon viele gute Ideen.
Im Namen der GOL
Petra Karg, Fraktionsvorsitzende