Neue Infos vom "Aktionsbündnis Grünzug Salem" zur Fortschreibung des Regionalplans
Samstag, 31. Oktober 2020
Hintergrundwissen: Das Aktionsbündnis Grünzug Salem macht weiter!
Antrag Sportstättenkonzept - Antrag von 13 Gemeinderäten aus verschiedenen Fraktionen vom 28.1.20
13 Gemeinderäte unterschiedlicher Fraktionen unterschrieben den ausformulierten Antrag der Freien Wähler. Damit wurde endlich ein Thema auf den Weg gebracht, das immer wieder in Sitzungen gefordert, aber nie von Bürgermeister Härle unterstützt und aufgegriffen worden war.
Er hatte schon seine eigenen Pläne fertig gestellt, die er umsetzen wollte sobald eine entsprechende Förderung in Aussicht stände.
Damit konnte er den Gemeinderat aber nicht überzeugen, denn uns allen schien es kein wirkliches Gesamtkonzept sondern ein Zusammenstückeln verschiedener Ideen zu sein.
Zudem legt der Gemeinderat großen Wert darauf, insbesondere Schule und Vereine frühzeitig in die Planung mit einzubeziehen. Daher die Forderung nach einer begleitenden Projektgruppe.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Härle!
Die Zustimmung zur Errichtung des neuen Bandenspielfeldes an
der Schule wurde erteilt, weil dieses Feld variabel aufgestellt werden kann,
und so kein Hindernis sein soll bei eventuellen Planspielen für den Standort
neu angelegter Spielfelder /Hallenstandort/Hallenerweiterung.
Das Ricotenfeld, mitfinanziert vom Rot-Weiß-Salem mit
erheblichen finanziellen Mitteln wurde
in einen Mehrzweckplatz umgebaut (Schotterplatz mit Sandauflage). Diese Investition von mehreren 10.000 € wurde vom
Gemeinderat weder beraten noch veranlasst. Auch wurden die Nutzer des Platzes
nicht in die Planungen mit einbezogen.
Die Planungen für eine Skate/Pump/Dirt-bike-Anlage sind weit fortgeschritten, bei kontrovers geführten Diskussionen über die Kosten/Nutzen-Bilanz dieses Prestige-Projektes.
Aus gegebenem Anlass (Brief Rot-Weiß Salem an den
Gemeinderat, Brief Schloss-See-Gemeinschaft an den Gemeinderat) stellen wir den
Antrag zur Erstellung eines Gesamtkonzeptes für den Bereich Sportanlagen im
Zentralbereich.
Dieses Konzept soll folgende Punkte berücksichtigen:
–
Eine umfassende Planung für den Punkt Sportanlagen
im Zentralbereich der Gemeinde Salem
(Sportanlagenplaner/Sportstättenbauer/Landschaftsplaner)
–
Als Priorität eine umsetzbare Lösung für einen
Allwetter-Spiel- und Trainingsplatz für Rot-Weiß-Salem und gleichzeitig einer
Lösung für die Anforderungen der Schloß-See-Fest-Gemeinschaft, weiterhin Platz
anbieten zu können für einen Rummel während des Schloss-See-Festes
–
Das Haupt-Augenmerk soll auf der Sanierung und
Erweiterung unserer Turnhalle liegen. Dies soll in enger Absprache mit der Schule,
den Vereinen und dem Gemeinderat stattfinden.
–
Wir
bitten um die Einrichtung einer begleitenden Projektgruppe
Salem, 28.01.2020
Freitag, 30. Oktober 2020
Anfrage Jugendarbeit - unterschrieben von 5 Gemeinderäten der GOL und FW vom 19.10.18
Das Thema "Dirtbikeanlage" landete 2018 recht unvermittelt auf dem Gemeinderatstisch.
Die Anfangs- Idee: für 350.000,- (erster Ansatz, denn wo sind Toiletten,
Stellplätze für Fahrräder und Autos, überdachter Treffpunkt usw. in der
Kostenrechnung zu finden) sollten den Jugendlichen eine höchst professionelle
Anlage bekommen, wie sie bisher nur in München und in Zürich zu finden sei....
Wir waren von Anfang an sehr dafür, dass auch die Jugend berücksichtigt würde in ihren Bedürfnissen, denn in Salem Mitte sahen wir keine großen Ansätze dafür.
Jedoch waren die Bedürfnisse der Jugend noch völlig unklar. (siehe unsere Anfrage vom 19.10.18, auf die wir nie eine Antwort bekamen)
Herr Härle verwies ständig auf eine "langjährige Jugendbedarfsanalyse" von Frau Merdowich , die der Gemeinderat aber auch nach mehrmaligen Anforderungen nicht ausgehändigt bekam.
Als Fr. Merdowich diese Analyse schließlich im Gemeinderat vorstellte, war die Enttäuschung groß - man hatte eher den Eindruck eines kurzfristig und schnell zusammengeschusterten Allerleis, und nicht den einer seriösen Analyse.
Der Kostenansatz der Dirtbikeanlage stieg bis Oktober 2019 auf über 600.000 €.
Aufgrund der Rückmeldungen aus GOL und Freien Wählern wurden die Kosten diskutiert.
Eine vorgeschlagene "Deckelung" der Kosten auf 500.000 € wurde nur von 6 Gemeinderäten der beiden Fraktionen getragen.
Dennoch versprach Bürgermeister Härle eine Reduzierung der Kosten, indem vorerst nur die Leerrohre für eine Flutlichtanlage verlegt würden.
19.10.18
Wir
finden es ganz wunderbar, dass Sie das Thema Jugend auf den Tisch gebracht
haben, denn wir sind nach wie vor der Meinung, dass es angesichts der
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung von Salem Mitte (hier: die Zeppelin-Studie)
noch einen sehr großen Handlungsbedarf gibt.
Dort
wurde überdeutlich gezeigt, dass Kultur und Jugendarbeit die wichtigsten
Anliegen der Bürger überhaupt waren. Im bisherigen Planungsumfang ist das so
nicht zu finden.
Es
ist auch eine gute Idee eine Beteiligung der Jugend anzustreben, denn
soweit wir informiert sind, gibt es
bisher keinerlei Grundlagen auf die man sich berufen könnte.
Wie
viele Jugendliche leben denn in Salem und wie viele davon haben bei Ihnen
vorgesprochen?
Wir
vermuten mal, dass es noch sehr viel mehr Wünche aus der Jugend heraus gibt - teure und weniger teure, vielleicht auch
ganz andere? - und möchten auf jeden Fall sicherstellen, dass ein Großteil der
Jugendlichen "bedient" wird und nicht nur eine kleine Gruppierung.
Zudem
sehen wir unsere Aufgabe als Salemer Gemeinderat in erster Linie darin, den örtlichen Bedarf zu decken. Ein
Prestigeobjekt, das möglicherweise an den Bedürfnissen der örtlichen Jugend
vorbei geplant würde, wäre eine
Fehlentscheidung.
Wir
bedauern es sehr, dass Sie bereits im Blättle auf Hochglanzseiten Werbung
machen, ohne dass Sinnhaftigkeit und
Notwendigkeit (dieser in der Prioritätenliste immerhin mit 500.000,- /ohne
Baugrund veranschlagten) Anlage hinreichend beleuchtet wurden.
Wir
wollen mehr erfahren über den
angestrebten Prozess mit den Jugendlichen, wir wollen vorab etwas über das
Konzept erfahren.
Wie
sieht denn ihre Vorstellung für eine
sinnvolle Jugendbeteiligung aus?
- Wie sollen die
Jugendlichen angesprochen bzw. erreicht werden.
- Wie soll
sichergestellt werden, dass sich möglichst alle Jugendlichen von Salem
einbringen
können?
- Welche Grundlagen
und Rahmenbedingungen werden dem Projekt vorgegeben?
- Sind Exkursionen zu
Referenzprojekten (unterschiedliche Projekte von und für Jugendliche -
auch
außerhalb des Sportsektors)
geplant?
Werden z.B. Jugendvertreter solcher Projekte eingeladen,
um den Salemer Jugendlichen
diese vorzustellen?
- wie stellen Sie
sich den weiteren Ablauf der Jugendbeteiligung vor - zeitlich, inhaltlich und
personell
- Werden Sozial Media miteinbezogen z.B. Einrichtung einer digitalen Pinnwand
- wie erfolgt die
Dokumentation und Diskussion der Zwischenergebnisse, gibt es einen freien
Zugang dazu
Wann
erfolgt eine Diskussion über die weitere
Vorgehensweise im Gemeinderat?
Mit
freundlichen Grüßen
Petra
Karg
Henriette
Fiedler
Stephanie
Straßer
Klaus
Bäuerle
Ulrike
Lenski
Erstellung eines Verkehrsgutachtens zur Klärung der Verkehrsströme in Salem - Antrag der GOL vom 1.8.20
Die Salemer Bürger hatten bereits 2008 per Bürgerentscheid das geplante MTU-Logistikzentrum abgelehnt. Der wohl gewichtigste Grund dagegen war das befürchtete zusätzliche Verkehrsaufkommen. Inzwischen wurde die damals für die MTU vorgesehene Fläche vollständig mit Gewerbegebiet überbaut.
Das Gewerbegebiet ist in den letzten 20 Jahren um das 4-fache gewachsen. Mit dem Ergebnis einer bereits deutlich spürbaren Mehrbelastung durch Verkehr für die Bürger.Im Südkurier war über die Gemeinderatssitzung zu lesen:
Des
weiteren wies sie darauf hin, dass Hr. Franke das mit "keinerlei
Verpflichtung" ganz anders dargestellt hatte, als er 2019 im Gemeinderat von Salem sprach. Auch Ralf Gagliardi bestätigte das und ich wies auf den Artikel des Südkurier hin, in dem Hr. Franke diese Aussage anlässlich der Ablehnung in Uhldingen-Mühlhofen bestätigte.
Es stimmt, bisher gab es diesen Fall der Zwangsausführung noch nie, aber der Regionalverband stand auch noch nie so sehr unter Flächendruck wie heute.
Inzwischen hat Fr. Santini vom Südkurier noch einmal bei Hr. Regionaldirektor Franke nachgefragt.
Seine Antwort hat uns jedoch nicht zufriedengestellt, da er mit seiner neuen Aussage eine nicht wirklich nachvollziehbare Kehrtwende um 180° vollzog. Geht es ihm tatsächlich um eine offene Information der Bürger oder wird hier, wie leider schon mehrmals zuvor, eine allgemeine Vernebelungs- und Hinhaltetaktik gefahren?
Ergebnis der Diskussion: Herr Bürgermeister Härle wird Hr. Regionaldirektor Franke um die Erstellung des beantragten Gutachtens bitten. Sollte der Regionalverband sich dafür nicht zuständig fühlen , so kommt die Aufgabe zurück zur Verwaltung in Salem.
Wir haben ausdrücklich gefordert und im Protokoll hinterlegt: wir wollen das Gutachten vor der Erstellung eines Flächennutzungsplanes vorliegen haben. Nur unter diesem Vorbehalt können wir zustimmen.
Unter dieser Voraussetzung gab es einen einstimmigen Beschluss.
Antrag vom 1.8.20
Antrag der Fraktion der GoL
Erstellung
eines Verkehrsgutachtens zur Klärung der Verkehrsströme in Salem innerhalb des
Fortschreibungszeitraums bis 2035
Inhalt: Darlegung der verkehrsbedingten
Auswirkungen
·
Des geplanten Schwerpunktes für
Industrie und Gewerbe
(zusätzlicher Berufs- und Schwerlastverkehr)
·
Der geplanten Aufstufung zum
Unterzentrum Salem
(Als Unterzentrum soll Salem zentrale Funktionen für das Umland wahrnehmen, was
zusätzlichen Verkehr aus den Nachbargemeinden nach Salem führt)
·
Des geplanten Wohnbaus in verstärktem Umfang
(Salem wird nicht als Schwerpunkt für Wohnbau entwickelt, soll aber deutlich
mehr Wohnflächen zur Bebauung zugesprochen bekommen als andere Gemeinden)
Ausgangssituation
Die Salemer Bürger hatten bereits 2008
per Bürgerentscheid das geplante MTU-Logistikzentrums abgelehnt. Der wohl gewichtigste Grund dagegen
war das befürchtete zusätzliche Verkehrsaufkommen. Inzwischen wurde die
damals für die MTU vorgesehene Fläche vollständig mit Gewerbegebiet überbaut.
Das Gewerbegebiet ist in den letzten 20 Jahren um das 4-fache gewachsen. Mit
dem Ergebnis einer bereits deutlich spürbaren
Mehrbelastung durch Verkehr für die Bürger.
Nun steht eine weitere Erweiterung zum
„Schwerpunkt für Industrie – und Gewerbe“ aufgrund der
Regionalplan-Fortschreibung bis 2035 an. Das entspricht wiederum einer
Verdoppelung der vorhandenen Fläche bei voraussichtlich
noch stärkerer Intensität der Bebauung. Dadurch wird ein großflächiger und
äußerst massiver Flächenverbrauch
angekurbelt, der einen bisher ungeklärten
Zuwachs an Verkehr mit sich bringen wird. Dieser zusätzliche Berufs- und Schwerlastverkehr wird die
Bürger über einen langen Zeitraum stark
belasten, denn eine Verlagerung - insbesondere des Gütertransportes - auf die Schiene ist zwar versprochen,
ist jedoch im Zeitraum der aktuell begonnenen Regionalplan- Fortschreibung keinesfalls realistisch.
Bis zu einer Realisierung ist zu befürchten, dass der Verkehr aus dem Industrie- und
Gewerbegebiet über die bereits heute überlasteten Ortsdurchfahrten abfließen wird.
Speziell
diese Hauptachsen sind betroffen
-aus
Richtung Überlingen A81: L 200 a und die
Stefansfelder Straße
- aus
Richtung Uhldingen B31: L 201,
Bodenseestraße und Bahnhofstraße in Mimmenhausen
- aus
Richtung FN/Markdorf : L 205 und
Markdorfer Straße in Neufrach , Bugo- und
Valchinsteinstr. In Buggensegel
- aus
Richtung Pfullendorf/Heiligenberg: Heiligenberger Straße bzw. Weildorfer Straße
Gleichzeitig soll Salem die Funktion
eines Unterzentrums übernehmen und dadurch zentrale Funktionen für das Umland
wahrnehmen. Das bedeutet mehr Verkehr Richtung Heiligenberg und Frickingen,
denn diese Orte sollen von Salem bedient werden.
Und nicht
zu vergessen: Salem soll bei der Vergabe
von Wohnbebauung überproportional bedacht werden. Nicht nur mehr Flächen als
üblich werden dementsprechend zur Bebauung freigegeben, diese werden voraussichtlich
auch eine wesentlich höhere Intensität der Bebauung haben als bisher.
Salem ist seit 1974 um 45% gewachsen.
In den durch die oben genannten Hauptverkehrswege betroffenen Ortsteilen wuchs
die Einwohnerzahl sogar um 65% wobei die Infrastruktur immer die Gleiche
blieb. Weitere Bebauung ist vor allem im
Umfeld der 3 großen Ortsteile Neufrach / Stefansfeld und Mimmenhausen zu
erwarten
All diese Planungen deuten auf eine starke Strukturveränderung hin, die Salems
Ortsdurchfahrten massiv mit
zusätzlichem Verkehr überschwemmen wird.
Was das ganz konkret für die
Lebensqualität bedeutet erfahren die Bürger schon heute regelmäßig , wenn das Salemer Straßennetz noch zusätzlich den
überregionalen Verkehr der B31 aufnehmen muss. Salem ist die einzig mögliche
Umleitungsstrecke, wenn die B31 gesperrt wird. Das kommt erschwerend dazu.
Für die Entwicklung der neuen
Mitte wurde 2015 ein Verkehrsgutachten
bei BS Ingenieure Ludwigsburg in Auftrag
gegeben, das allerdings ausschließlich
auf die neue Mitte ausgerichtet war.
Trotzdem
gab es schon 2015 , innerhalb dieser stark begrenzten Untersuchung, klare
Anzeichen für Probleme an den neuralgischen Punkten
·
Bodenseestraße/Schloßseeallee „Stufe D“ ausreichend.
·
An der Stefansfelder
Straße/Schloßseeallee „Stufe C“ zufriedenstellend.
Es fehlt eine schlüssige Analyse, die die Verkehrsflüsse des entstehenden Verkehrs vor der Umsetzung der Maßnahmen aufzeigt.
Wir fordern daher zum Schutz unserer bereits heute massiv betroffenen Bürger ein umfängliches
Verkehrsgutachten im Vorfeld.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
Presseerklärung zu den gestiegenen Kosten Rathaus und zur fehlenden Einplanung von Mitteln für die Kläranlage
Gemeinsame Pressemitteilung von Gemeinderäten der GOL und der Freien Wähler
Nur kam dieser wichtigste aller Aspekte überhaupt nie auf den Tisch - die neue Mitte, als zentrale Voraussetzung für die Höherstufung Salem vom Kleinzentrum zum Unterzentrum, war punktgenau fertig, als 2019 der Regionalplan auf den Gemeinderats-Tisch kam.
Dienstag, 27. Oktober 2020
Teilnahme am European Energy Award - Antrag der GOL vom 3.3.2020
Schon lange war uns die Gemeinde Frickingen ein leuchtendes Beispiel im Klimaschutz.
Nachdem die "Energiegemeinde Frickingen " beim European Energy Award so gut abschnitt und wir verschiedene Projekte mit großem Interesse betrachtet hatten, fanden wir es an der Zeit endlich mitzuspielen. Leider positionierte sich Bürgermeister Härle in der Gemeinderatssitzung dagegen.
Sein äußerst langatmiger Bericht über Salems Spitzenreiter-Position, infolge derer Salem es einfach "nicht nötig hätte" hier Geld auszugeben, konnte nur CDU, SPD und FDP überzeugen. (siehe auch ganz unten Bürgermeinung von Fritz Vogel)
GOL und FW waren der Meinung, dass da schon noch ziemlich viel Luft nach oben wäre, die man mit Hilfe des Programms füllen könnte.
Ulrike Lenski formulierte sehr schön: Aufgrund der drängenden Probleme reicht es nicht mehr "gut" zu sein - wir müssen immer schneller besser werden.
Und zudem: die Gemeinde hat eine Vorbildfunktion zu erfüllen.
- Antrag der Fraktion –
1.
Sachverhalt
Bereits 2013 hat der Landtag den Rahmen für den Klimaschutz
im Land verbindlich geregelt. Er legte erstmals verbindliche Ziele zur
Treibhausgasminderung fest. So sollte der CO2-Ausstoß des Landes bis
2020 gegenüber dem Wert von 1990 um mindestens 25 Prozent sinken, bis zum Jahr
2050 wird eine Minderung um 90 Prozent angestrebt. Das Ziel für 2020 wird
voraussichtlich um ca. die Hälfte verfehlt.
Bei der Realisierung einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik
kommt der kommunalen Ebene eine besondere Bedeutung zu. Die Gemeinden und
Landkreise üben im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz eine
Vorbildfunktion für ihre Einwohner aus und können die Rahmenbedingungen für die
auf ihrer Gemarkung verursachten Treibhausgas-Emissionen maßgeblich
mitgestalten.
Die Einführung eines kommunalen Energie-Management-Systems
zählt seit dem 1.01.2019 zu den strategischen Förderschwerpunkten des Landes
BW.
Salem verfügt derzeit über kein derartiges Konzept.
Anfängliche Hinweise auf eine mögliche Beschäftigung mit
dieser Thematik finden wir, zumindest in Form von Schlagwörtern, im sogenannten
„Leitbild 2020“ (ganz unten!):
- „Verkehr
vermeiden“
- „Umweltschonende
Mobilität fördern“
- „Rad-
und Fußwegenetz ergänzen“
- „Die
Gemeinde übernimmt Vorbildfunktion beim Ausbau regenerativer Energien.“
2.
Antrag
2.1
Die Fraktion der GoL beantragt die
Befassung mit der Teilnahme am „European Energy Award“ (eea) mit dem Ziel, einen entsprechenden Beschluss herbeizuführen.
2.2
Hierzu wird die Verwaltung um
Aufbereitung der notwendigen Daten für eine Beschlussfassung gebeten,
insbesondere der überschlägig zu erwartenden Kosten und Fördermittel für die
ersten 4 Jahre.
2.3 Beschlussantrag: Die Verwaltung wird ersucht, die Teilnahme am
European Energy Award zu veranlassen und die hierzu angebotenen Förderungen
beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zu beantragen.
3.
Begründung
Der eea ist ein Instrument zur fortlaufenden Umsetzung, Steuerung und
Kontrolle der klimarelevanten Aufgaben auf kommunaler Ebene. Im Rahmen des
(i.d.R. 4-jährigen) Prozesses bis zur Erst-Zertifizierung werden die lokalen
Möglichkeiten und Potenziale ermittelt und die Umsetzung von effektiven
Maßnahmen zum Schutz des Klimas vorangetrieben.
Es werden die 6 folgenden
Maßnahme-Bereiche bearbeitet:
1.
Entwicklungsplanung / Raumordnung
2.
Kommunale Gebäude und Anlagen
3.
Versorgung, Entsorgung
4.
Mobilität
5.
Interne Organisation
6.
Kommunikation, Kooperation
Da alle relevanten Bereiche
zirkulär nach dem Schema „analysieren – planen – durchführen – prüfen“
bearbeitet werden, erscheint uns die Teilnahme an diesem Programm als
nachhaltig und zielführend.
Die Teilnahme von Kommunen
wird auch 2020 über das Programm „Klimaschutz plus“ des Umweltministerium BW
gefördert.
Zahlreiche Kommunen, auch im
BSK, sind bereits zertifiziert oder auf dem Weg dorthin: Frickingen,
Deggenhausertal, Oberteuringen, Langenargen, Meckenbeuren, FN, TT. Ebenso sind
die Landkreise BSK und RV selbst bereits „Gold zertifiziert“.
Unterm Strich muss klar sein:
Allein die Teilnahme am eea-Prozess
ist noch keine Garantie für ein schnelles Vorankommen im Sinne eines
nachhaltigen Klimaschutzes, da alle Entscheidungen über Zeitpunkt und
Intensität der Maßnahmen bei der Kommune bleiben. Jedoch liefert der eea uns geeignete Instrumente, um
wirksame und öffentlich wahrnehmbare Verbesserungen voranzubringen.
Das im Rahmen der Teilnahme zu
bildende lokale „Energie-Team“ setzt sich zusammen aus Vertreter*innen der
Verwaltung, der Eigenbetriebe und des GR, sowie ggf. aus externen
Sachverständigen und (hierauf legen wir besonderen Wert) engagierten und
fachkundigen Bürgern. Dies sorgt für eine Bündelung von Kompetenzen und begünstigt
die Verankerung in der Bevölkerung.
[ Hinweis: Eine gute Zusammenfassung gibt
folgendes Informationsvideo:
www.european-energy-award.de/service/videos-und-clips/
Eine Bürgerstimme dazu: Zur Energiepolitik der Gemeinde Salem
Mit knapper GR Mehrheit wurde dem Antrag auf Beteiligung am European Energy Award entsprochen. Der ablehnende Teil des GR war der Meinung dass man auf Gemeindeebene schon genug zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz getan habe. Dem möchte ich hier widersprechen und führe als Beispiel die Energieversorgung der Neuen Mitte an.
Mit viel Publicity wurde letztes Jahr das BHKW der Neuen Mitte Salems eingeweiht. Die Vertreter der Thüga, Herr Härle und die Energieagentur RV lobten in höchsten Tönen die Heizungsanlage. Mal ist von 40% Einsparung der Primärenergie die Rede mal nur von 20%. Von hocheffizient bis klimaschonend ist die Rede.
Die schönen Zahlen täuschen. Die Einsparung bezieht sich nur auf die Billiglösung, nämlich reines Verbrennen von Erdgas im Heizkessel. Nur weil das BHKW neben Wärme noch Strom erzeugt ist es noch lange kein Ersatz für alternative nachhaltige Heiztechnik. Die Alternativen wären Solarenergie und Umweltwärme. Holz - auch eine Form der Solarenergie - ist in den Wäldern der Salemer Gemeinde reichlich vorhanden und Umweltwärme könnte man auch trotz Einschränkungen im Wasserschutzgebiet aus Wasser, Luft und Erdreich gewinnen. Stand der Technik sind heute bereits Eisspeicher als effektive Energiespeicher. Beispiele für nachhaltige Wärme- und teilweise auch Stromversorgung in großen Wohnanlagen gibt es genug. Das reicht von einfachen Hackschnitzelanlagen bis hin zu komplexen Anlagen die mittels Photovoltaik und Elektrolyseuren speicherbares Methan erzeugen.
Was Thüga außerdem verschweigt: Die CO2 Einsparung des BHKW wird von Jahr zu Jahr geringer. Die angeblich so hohe Einsparung basiert auf dem Strommix vergangener Jahre. Mit dem zunehmenden Anteil an grünem Strom wird die Gesamtbilanz des BHKW immer schlechter. 2030 sollen laut EEG 65 % des Stroms aus regenerativen Quellen kommen. Der Vorteil des BHKW, nämlich Kraftwerkstrom mit hohem CO2 Anteil zu ersetzten ist dann obsolet. Und das BHKW verstärkt sogar den CO2 Ausstoß. Von 2000 bis 2019 ist der CO2 Anteil aller deutscher Stromerzeuger von 644 g/kWh auf 401 g/kWh gesunken und das vor allem wegen zunehmendem Anteil an Strom aus nachhaltigen Quellen und trotz Abschaltung von Kernkraftwerken. Der Strom des Erdgas- BHKW konkurriert in Zukunft mit grünem Strom.
Tatsächlich werden über die Lebensdauer des BHKW, vermutlich bis zum Jahr 2050, in dem wir CO2 neutral sein wollen, tausende Tonnen CO2 freigesetzt. Hinzu kommt, dass das angeblich so saubere Erdgas/Methan ein gewaltiger Klimakiller ist. Beim Fördern, beim Transport, bei der Stilllegung alter Quellen entstehen im niedrigen Prozentbereich Verluste. Durch die stärkere Klimawirksamkeit von mindestens Faktor 30 gegenüber CO2 ist in der Gesamtbilanz Erdgas gefährlicher als Kohle oder Dieselöl. Und dieser Effekt würde sich noch drastischer auswirken, wenn möglicherweise aus politischen Gründen LNG aus den USA importiert würde. Dort wird durch umweltschädigendes Fracking Erdgas aus dem Boden gepresst und dann unter hohem Energieeinsatz für den Schiffstransport verflüssigt. Was dann bei uns am BHKW ankommt hat eine so schlechten Ökobilanz, dass sie auch ein BHKW nicht kompensieren wird.
Die Hoffnung, fossiles Erdgas durch nachhaltige Energieträger zu ersetzen wird sich nicht erfüllen. In die bestehende Anlage kann Wasserstoffes bestenfalls in geringen Mengen zugemischt werden. Biogas ist ökologisch fragwürdig und teuer. Die Herstellung von Methan aus Wasserstoff ist so verlustreich, dass sich eine nachgeschaltete Verbrennung verbietet.
Ich will die neue Heizanlage nicht mies machen. Ein BHKW ist zumindest besser als der beste Heizkessel. Aber es gibt bessere Alternativen.
Deshalb begrüße ich die Initiative für den EEA. Die Möglichkeiten für energiesparende und resourcenschonende Maßnahmen sind in der Gemeinde noch lange nicht ausgeschöpft, die Mehrkosten dafür sind überschaubar und eine gute Investition für unsere Zukunft und in der Verwaltung gibt es sicher Mitarbeiter, die sich mit Engagement für eine sinnvolle Sache einsetzen wollen.
Fritz Vogel
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Südkurier 5.7.21 hier SALEM: Jugendhilfe auf dem Bauernhof Das „Schwarze Schaf“ im Salemer Teilort Grasbeuren gibt es seit sieben Jahren....
-
„Liebe Kirchengemeinde, Wie jedes Jahr - seit inzwischen über hundert Jahren - versammelt sich die Kirchen Gemeinde am Volkstrauertag ...