Sonntag, 30. Januar 2022

Busverbindungen am Bedarf vorbei

Südkurier  28.01.2022  hier

Gute und schlechte Nachrichten hatte Henriette Fiedler (FWV), was die Anbindung von Oberstenweiler an den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) angeht: Es gebe eine neue Busverbindung Richtung Markdorf, die den Teilort alle zwei Stunden bedient habe, solange der Bus noch ohne Fahrplan gefahren sei. „Mit der Veröffentlichung des Fahrplans sind die wichtigsten Verbindungen gestrichen worden“, beklagte die Ortsreferentin in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Nachmittags fahre der Bus nur bis Mittelstenweiler, morgens halte er sogar nur unten an der Landstraße. „Wir bitten darum, dass die Verwaltung ihr Gewicht in die Waagschale wirft“, appellierte Fiedler, „sonst wird es nichts mit dem ÖPNV.“

Virginia Bürgel, Leiterin des Amts für Bürgerdienste, entgegnete, dass der Fahrplan immer noch nicht feststehe. Es solle noch Änderungen in Oberstenweiler geben, doch sie könne nicht versprechen, dass diese den Wünschen entsprächen. Bürgermeister Manfred Härle warf ein, dass es mit dem Rufbus Emma ein Angebot der Gemeinde gebe, das günstiger als der Linienverkehr sei: „Mir erschließt sich die Fahrplanänderung auch nicht, aber wir haben die komfortable Möglichkeit, eine Stunde vorher anzurufen und den Rufbus für 1 Euro zu holen“, sagte er. Fiedler erwiderte: „Emma ist eine feine Sache innerhalb der Gemeindegrenze.“ In Oberstenweiler seien viele Menschen Richtung Markdorf orientiert, was unter anderem Arztbesuche betreffe. Der Bürgermeister versprach, nochmals nachzufragen.

Zum Thema Rufbus schaltete sich GoL-Gemeinderat Klaus Bäuerle ein: „Das Angebot wird nicht wahrgenommen – ich weiß nicht, woran das liegt.“ An Werbung mangele es jedoch nicht, war sich Manfred Härle sicher, da in jeder Ausgabe des Amtsblattes darauf hingewiesen werde. „Jeden Monat überweisen wir 12 000 Euro“, verdeutlichte der Bürgermeister. Daher wünsche er sich, dass der Rufbus von der Bevölkerung auch angenommen werde. „Dauerhaft werde ich da nicht zuschauen, irgendwann wird das eingestellt“, stellte Härle als Konsequenz in Aussicht.

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