Derzeit sind die Salemer Bürgerinnen und Bürger praktisch auf ein privates KFZ angewiesen. Menschen, die kein Auto nutzen können, sind häufig abgehängt: Kinder, die ihre beste Freundin besuchen wollen, Jugendliche bei der nächtlichen Rückkehr aus Singen oder Friedrichshafen, ältere Menschen für einen Arztbesuch oder den Kirchgang etc. Auch in Familien mit Kindern sind ständig Eltern-Taxis gefordert.
Wir möchten den ÖPNV in Salem deutlich attraktiver machen, sodass ihn nicht nur diejenigen nutzen, die „müssen“, sondern auch viele Autofahrerinnen und Autofahrer gerne auf Bus und Bahn umsteigen.
- Wir setzen uns ein für die Ausweitung des emma-Rufbus-Angebotes, z.B. nachts zu und von den letzten Zügen oder sonntags für den Kirchgang
- Wir setzen uns dafür ein, dass das Buchungssystem für den emma-Rufbus optimiert wird, sodass Zustiege leichter möglich sind und mehr Personen parallel transportiert werden können.
- Wir setzen uns dafür ein, dass der emma-Rufbus auch Teilstücke über Salem hinausfährt, z.B. nach Leustetten, Heiligenberg oder Ahausen.
- Wir setzen uns für eine zusätzliche Bushaltestelle im Gewerbegebiet ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass der Bahnhof Salem als zentraler Verkehrsknotenpunkt von allen Teilorten regelmäßig angefahren wird.
- Wir setzen uns auf Kreisebene dafür ein, dass es zu jedem Zug entsprechende Busanschlüsse für die Teilorte gibt.
- Wir setzen uns auf interkommunaler Ebene für bessere Verbindungen in die Nachbarorte ein, bspw. für einen direkten Bus vom Bahnhof nach Owingen mit Anschluss nach Pfullendorf.
- Wir setzen uns dafür ein, dass von jedem Teilort Schulbusse zu allen Schulen in der Gemeinde fahren.
- Wir setzen uns für die Wiedereinführung der Kindergartenbusse ein, um die morgendlichen Eltern-Taxis zu vermeiden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass für Kinder und Jugendliche die Nutzung von Kindergarten- und Schulbussen kostenlos ist.
Hier Altmann, Miriam 23.5.24
Was beim Emma-Rufbus besser laufen könnte
Der Bus ist eine tolle Sache – wenn das Buchungssystem nicht wäre. Es verhindert, dass er bei Touren besser ausgelastet ist, wie eine Mutter aus Salem am Beispiel von Fahrten ihrer Töchter erzählt. Was sagt die Gemeinde?
...
Doch
den Rufbus zu ergattern, sei gar nicht so einfach: Wie Suzan Hahnemann
berichtet, hätten beide Töchter den Bus zur gleichen Zeit benötigt –
Gudrun von Weildorf nach Mimmenhausen, ihre ältere Schwester Maren von
Stefansfeld nach Mimmenhausen. „Aber wenn ich für die eine gebucht
hatte, war der Bus für die andere weg.“ Einen kurzen Stopp in
Stefansfeld, um das zweite Kind einzusammeln, schloss das Buchungssystem
aus.
Emma stark ausgelastet, aber zu hohem Preis
Suzan
Hahnemann ist durchaus vom Rufbus-Konzept überzeugt: „Die Idee an sich
ist super, aber an der Struktur des Buchungssystems hapert es.“ In der
Zentrale in Franken kenne man die Gegebenheiten vor Ort in Salem nicht,
deswegen halte man sich an das, was der Algorithmus vorgebe, heißt es.
So sei Emma sehr gut ausgelastet, aber zu einem hohen Preis: Als die
Gemeinde Salem vor einem Jahr beschloss, das seit 2020 bestehende
Angebot fortzuführen, wurde bekannt gegeben, dass man durchschnittlich
jede Fahrt mit 17,43 Euro sponsere. Die 57-jährige Suzan Hahnemann sagt:
Würden stets vier, fünf Personen mitfahren, sänken die Kosten für die
Gemeinde. „Aber wenn das System so funktioniert, könnte man auch einen
Smart nehmen“, spottet sie.
Lange Vorausbuchung nicht mehr möglich
Veränderungen
im Buchungsmodus habe es bereits gegeben, allerdings nicht zum
Positiven, wie die Mutter schildert....
Das sagt die Gemeinde
Im
Rathaus ist die Problematik mit dem Buchungssystem bekannt. Sabine
Stark von der Stabsstelle des Bürgermeisters erläutert, dass der
Verkehrsverbund Bodo an Verbesserungen und einem neuen System arbeite.
„Die Gemeinde hat hier leider keine Einflussmöglichkeiten.“ Man habe
allerdings festgestellt, dass der Rufbus dem Linienverkehr mitunter
vorgezogen werde, da man so seine Wunschabfahrtszeit buchen könne. Die
Buchungen zum Teil Monate im Voraus hätten deshalb so zugenommen, dass
der Rufbus auf lange Zeit blockiert gewesen sei. „Die meisten dieser
Fahrten werden dann aber doch wieder abgesagt oder nicht angetreten“,
berichtet Stark. Daher nehme man keine längerfristigen Fahrtenwünsche
mehr an.....
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