Salem – Flächensparender Bauen im Salemer Gewerbegebiet? Das wünschen sich nicht nur die Gegner des neuen Regionalplans, der dort einen Schwerpunkt für Industrie und Gewerbe vorsieht.
Auch quer durch die Fraktionen des Gemeinderats gibt es den Wunsch, klug mit den freien Flächen zu haushalten. Deshalb wurde der Vorstoß der TM Holzbau ING aus Uhldingen-Mühlhofen begrüßt, auf 2400 anstatt 2800 bis 3500 Quadratmetern zu bauen. Dem Antrag auf Erwerb eines Grundstückes im Gewerbegebiet war schon im Mai grundsätzlich zugestimmt worden.
Unternehmen findet Standort ideal
Bauamtsleiter Marc Dürrhammer erläuterte jetzt: Nachdem im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Neufrach-Ost II“ eine Teilfläche von etwa 900 Quadratmetern des noch verfügbaren Grundstücks an die Deutsche Post zur Anlegung von Stellplätzen vergeben worden sei, habe die TM Holzbau ING starkes Interesse an der Restfläche von circa 2400 Quadratmetern bekundet. Da das Unternehmen den Standort als ideal betrachtet, wurde das vorgesehene Projekt auf der reduzierten Fläche planerisch realisiert. Das Bürogebäude wird 12,50 Meter hoch, die Betriebsleiterwohnung im vierten Obergeschoss untergebracht.
Anmerkung: Ja es stimmt, das Bewußtsein für Flächen scheint im Gemeinderat weiter gekommen zu sein. Diskussionen im Gemeinderat hören sich heute anders an als noch vor 2 Jahren.
Auch gibt es (erstmals) im aktuellen Abschnitt des Bebauungsplans Auflagen für Dachbegrünung und Votovoltaikanlagen.
Noch bei Salem Mitte (Antrag im "alten" Gemeinderat) wurden entsprechende Auflagen mit großer Mehrheit abgelehnt - so nennen wir heute tatsächlich ein neu gebautes Rathaus ohne entsprechende Votovoltaik auf dem Dach unser Eigen. Das entspricht nicht gerade der geforderten Vorbildfunktion der Gemeinde.
Mit dem Schulterklopfen möchte ich noch sehr zurückhaltend sein. Auch wenn der Gemeinderat sich langsam bewegt - die Welt um uns bewegt sich immer schneller. Krisen verlangen unser schnelles Handeln - da bleibt noch ziemlich viel Luft nach oben.
In der Sitzung am 27.7.21 gab es endlich! die Nachricht, dass wir mit dem EEA beginnen können - er war bereits vor über einem Jahr im Mai 2020 von der Gemeinderatsmehrheit beschlossen worden. Wenn man sich anschaut in welchen Gemeinden und Kreisen dieses Verfahren schon lange läuft, ist auch hier die Gemeinde Salem nicht gerade leuchtendes Vorbild.
Wir kriegen zudem immer wieder mit, dass Vergabe-Vorstellungen im Gemeinderat durch aktive Schützenhilfe zumindest eines FDP-Gemeinderates ganz bewußt unterlaufen werden. Er hat schon ganz offen zugegeben, dass er Betrieben dazu rät, die Anzahl der zukünftigen Mitarbeiter gleich mal doppelt so hoch anzugeben, weil das im Gemeinderat dann viel mehr Eindruck machen würde und den Willen steigert zuzustimmen. Fakt ist, dass inzwischen jeder damit rechnet und die entsprechenden Angaben nicht mehr ernst nimmt.
Und wie sieht`s aus mit der Angabe der benötigten Flächen? Kriegen wir auch da geschönte Zahlen? Natürlich versucht jeder Betrieb erst mal möglichst viel rauszuholen, und das ist aus deren Sicht auch legal. Eine nachhaltige, zukunftsfähige Gemeinde muss hier jedoch neue Wege suchen. Und ganz viel verhandeln.
Klar ist das ein Mehraufwand, den eine Gemeinde mit immer weniger Personal nicht stemmen kann.
Da kommen wir wieder zu unserer Forderung nach einem Flächenmanager zurück!
So eine Stelle wird genau aus diesem Grund heute finanziell gefördert!
Bei der Flächenmanager-Diskussion im Oktober 2020 hieß es damals: "Das brauchen wir nicht, das macht der Bürgermeister persönlich und Peter Frick unterstützt ihn".
In der letzten Sitzung hieß es: "Das können wir leider nicht leisten.....".
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