So richtig gelesen hatte Hr. BM Härle den Antrag offensichtlich noch nicht, als er in der Gemeinderatssitzung behandelt wurde. Die ersten Vorschläge der Verwaltung fielen sehr dürftig aus und machten deutlich, welch geringen Stellenwert das Thema momentan im Bewußtsein der Salemer Verwaltung einnimmt.
Die mageren Vorschläge umfassten keinesfalls das gesamte Dach des Bildungszentrums sondern nur einen schmalen Streifen auf dem sog. Schaudt-Bau , dem Glasanbau. Auch die Vorschläge der Überdachung des Fahrradabstellplatzes und der Abgänge Tiefgarage sind ausgesprochen überschaubar angesichts des viel größeren Potentials der Dachflächen in der neuen Mitte, die ausgespart wurden.
Spannend wird die Potentialerhebung auf den erwähnten 80 öffentlichen Gebäuden auf jeden Fall werden, auch wenn schon gleich einige der Größten wie Sporthalle und BZ vorsorglich im Vorfeld ausgenommen wurden.....
Erst nachdem die Gemeinderäte fortlaufend "genervt hatten" wurde bei der letzten Haushaltsberatung wenigstens die jährliche Summe von 200.000,- eingestellt für energetische Optimierung. Bisher ist jedoch noch keine Umsetzung erfolgt.
Im November 2021 war das Plädoyer der GOL jedenfalls folgendes:
Im Oktober 2021 hat
die Landesregierung das Klimaschutzgesetz novelliert und dabei das Ziel
festgeschrieben, in Baden-Württemberg bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen.
Das bedeutet enorme Kraftanstrengungen und es setzt voraus, dass Kommunen und Land
an einem Strang ziehen.
Die Kommunen nehmen
beim Klimaschutz eine ganz entscheidende Rolle ein.
Sei es die kommunale Wärmeplanung,
der vorgeschriebene Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen wie auch
Gebäuden
oder die energetische Modernisierung kommunaler Liegenschaften.
Wir haben
jetzt 1 x 200.000,- eingestellt und die Umsetzung schon wieder verschoben, aber
damit wird es nicht erledigt sein.
Wir brauchen fortlaufend einen Posten um
diese Aufgaben zu erfüllen.
Auch der EEA muss ausgestattet werden mit Geld dass nicht
Papiertiger
energetische Sanierung um Langfristig Kosten zu sparen
Südkurier hier 22. August 2022 von Miriam Altmann
Die Zeit drängt: Durch den Krieg in der Ukraine und den Klimawandel sei die schnelle Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen unumgänglich, erklärte Petra Karg (GoL) zuletzt in der Gemeinderatssitzung.
(Antrag dazu siehe hier)
Möglichkeiten am Tiefbrunnen und der Neuen Mitte
Bürgermeister
Manfred Härle sprach von etwa 80 öffentlichen Gebäuden in der Gemeinde.
Stefanie Müller, stellvertretende Leiterin des Hochbauamts, stellte
mehrere Bereiche mit hohem Stromverbrauch vor. So solle der Schaudt-Bau
der Gemeinschaftsschule mit Photovoltaik bestückt werden: „Der Antrag
ist schon am Laufen.“ Beim Sporthallendach sprächen statische Bedenken
gegen eine solche Anlage. Geeignet seien hingegen der Tiefbrunnen in
Neufrach sowie die Überdachungen der Radstellplätze und der Abgänge in
die Tiefgarage der Neuen Mitte. Was die Kläranlage angehe, solle erst
deren Zukunft geklärt werden: „Wir sind aber dran, weil sie einen
unglaublich hohen Stromverbrauch hat“, meinte der Bürgermeister.
Härle sieht Teilhabe von Bürgern kritisch
Ulrike Lenski (GoL) freute sich über die Rückmeldung, hatte jedoch mehr erwartet: „Unser Antrag war, Potenzialflächen vorgelegt zu bekommen“, unterstrich sie. „Wir würden gern mehr in den Prozess eingebunden werden.“ Auch die Öffentlichkeit solle verstärkt beteiligt sein, sagte sie mit Verweis auf den neu gebildeten Bürgerstammtisch. Henriette Fiedler (FWV) unterstützte den Antrag: „Wir haben seltsame Zeiten vor uns und müssen die Bürger motivieren.“ Härle versprach eine Übersicht, machte aber deutlich, dass es nicht umsetzbar sei, in zwei Jahren alle kommunalen Dachflächen mit Photovoltaik auszustatten. Die Teilhabe von Bürgern sah er wegen ungeklärter Detailfragen kritisch: „Was wir auf unseren kommunalen Dächern machen, möchten wir selbst machen.“ Wer investiere, habe Erwartungen an die Rendite.
Räte wollen jedoch Bürger beim Ausbau ins Boot holen
Petra Karg bewertete den Zeitfaktor als kritischer: „Wir müssen so viel wie möglich möglichst schnell auf die Dächer bringen, sonst kommt es auf die Äcker.“ Man könne Dachflächen auch vermieten, um möglichst viel Solarenergie zu generieren. Ursula Hefler (CDU) sprach sich ebenfalls für Bürgerenergiegenossenschaften aus. Sie schlug ein zweigleisiges Vorgehen vor, indem die Kommune das ihr Mögliche tue und Ansätze aus der Bürgerschaft begleite: „Wir können nur davon profitieren, daher lasst uns starten mit allem, was möglich ist.“ Ralf Gagliardi (GoL) schloss sich an: „Keine Angst vor Bürgern, bitte!“ Ein Entweder-oder sei nicht mehr zeitgemäß – nun müsse ein Sowohl-als-auch gelten....
Bürgermeister stützt Forderung nach schnellem Ausbau
Petra Herter (CDU) wollte wissen, bis wann Photovoltaik auf Tiefbrunnen und Bildungszentrum möglich sei: „Ist eine Ausschreibung bis September realistisch?“ Beim Schaudt-Bau laufe es, bekräftigte der Bürgermeister. „Der Tiefbrunnen wäre auch dieses Jahr möglich – vorausgesetzt, man kriegt die Module.“ Es sei durchaus angedacht, die im Haushalt veranschlagten 200.000 Euro auszugeben. „Da vergeben wir uns nichts, wenn wir das auf den Weg bringen“, fügte er hinsichtlich des Antrags der GoL-Fraktion hinzu, der vom Gemeinderat einstimmig befürwortet wurde.
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