Sonntag, 20. März 2022

Neues zum Pilotprojekt Kommunale Pflegekonferenz in Frickingen

 18.03.2022  |  VON MARTINA WOLTERS UEBERLINGEN.REDAKTION@SUEDKURIER.DE

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Grundstückskauf als Überraschung

Die Seniorengenossenschaft Frickingen hat ein Grundstück mitten im Ortskern erworben. Hier sollen unter dem Motto „Mittendrin in Frickingen“ Projekte umgesetzt werden, die im Rahmen der Kommunalen Pflegekonferenz entstehen. Ziel der Pflegekonferenz ist es, Ideen zu erarbeiten, wie älteren Menschen ein gutes Leben und Wohnen in der Gemeinde bis ins hohe Alter ermöglicht werden kann. ...

Vor einem Jahr war der erste Runde Tisch des Pilotprojekts Kommunale Pflegekonferenz in Frickingen zusammengekommen. Ziel war es, gemeinsam mit den Bürgern Ideen für Leben und Wohnen im Alter in Frickingen zu erarbeiten. Erste Schritte waren eine Fragebogenaktion und die Bildung von Arbeitsgruppen. Beim jüngsten Treffen stellten die drei Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor.

Charles Nestelhut sprach als Koordinator der Projektgruppe Wohnen. Für das jetzt erworbene Grundstück in der neuen Ortsmitte sieht die Gruppe ein weiteres Seniorenzentrum mit barrierefreien Wohnungen vor. Ambulant betreute Wohngemeinschaften könnten hier ebenso einen Platz finden wie Mehrgenerationen-Wohnen, Tagespflege und eine Begegnungsstätte mit Café. Über ein Koordinationsbüro rund um das Thema Alter sollten alle Angebote miteinander vernetzt werden.

„Das Projekt ‚Wohnen in der Ortsmitte’ ist eine einzigartige Chance für Menschen, die bezahlbaren Wohnraum suchen“, sagte Nestelhut. Sozial verträgliche Wohnungen zu schaffen, sei das oberste Ziel. Den Bedarf vor Ort hatten Nestelhut und seine Mitstreiter ebenfalls eruiert. Demnach leben aktuell 721 Senioren über 65 Jahre in der Gemeinde, 23 davon in dem genossenschaftlich organisierten Seniorenzentrum. Die Warteliste sei mit 36 Interessenten gut gefüllt. Die aus dem Schwarzwald angereiste Moderatorin, Sozialpädagogin Luzia Eitenbichler, die bereits 2021 über ein ähnliches, eigenes Projekt berichtet hatte, sprach von einem großen Schritt.

Auch die Projekt-Arbeitsgemeinschaft Mobilität um Sprecher Michael Beer stellte umsetzbare Ideen vor. Nach Abwägen von Für und Wider verschiedener Mobilitätskonzepte lehnte die Gruppe den Einsatz eines Rufbusses für Frickingen als zu teuer ab. Ihre Empfehlung ging aus Klimaschutzgründen hin zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs, wo immer dies möglich sei. Ein Car-Sharing-Projekt soll weitergeführt und mit Expertenrat umgesetzt werden. Zusätzlich möchte die Gruppe das Angebot des Salemer Linzgau-Shuttles „von Haustür zu Haustür“ auf die Frickinger Gemarkung ausweiten. Der Fahrdienst des Bürgervereins Miteinander könnte hier integriert werden.

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