Leserbrief zum Widerspruch zwischen Tourismus-Plänen und aktueller Regionalplanung
Zum Bericht „Land fördert Oberschwaben Tourismus mit 400 000 Euro“ (SZ vom 11. Januar):
Der geplante Imagefilm über unsere unverwechselbare, einmalig schöne Region sollte schnellstmöglich gedreht werden. Wenn die Pläne des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben umgesetzt werden sollten, wird sich unsere Landschaft so sehr zu ihrem Nachteil verändern, dass wir diese dann in wenigen Jahren nicht mehr wiedererkennen werden. „Sanfte hügelige Wiesen, wildromantische Moor- und Seenlandschaften“ und so weiter werden werbewirksam beschrieben, da kann man nur sagen, Papier ist geduldig.
Über kurz oder lang wird die Natur weiter geknebelt, zubetoniert und verschandelt, und tolle neue Gewerbegebiete, kaputte Straßen, zersiedelte Dörfer und Monokultur auf den Feldern lassen die Herzen der getäuschten Reisenden höherschlagen. Wenn, so wie bisher, ohne Achtung und Weitsicht mit unserer Heimat umgegangen wird, dann bietet sich dieser Landstrich nicht als großartige Tourismusregion an, sondern weckt als Durchfahrtsstrecke mit Pipistopp die Vorfreude auf Gegenden hinter der Grenze.
Allgäu-Oberschwaben wird die Reiselust nur dann steigern, wenn es uns gelingt, seine Schönheit von Natur und Kultur zu erhalten und nicht nur auf Prospekten anschauen zu können, wie es einmal hier ausgesehen hat. Die Vielfalt unserer einzigartigen Voralpenlandschaft muss bewahrt bleiben, dann kommen die Besucher auch gerne wieder. Werbungen, die der Realität in keiner Weise entsprechen, locken ganz sicher keine Touristen an.
Thomas Breuer, Wolfegg
Morgen, Schwäbische
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