Dieser Antrag stand am 20.9.2021 auf der Tagesordnung. CDU und Freie Wähler stellten sich in der Aussprache hinter diesen Antrag, denn die Gemeinde sollte hier ihrer Fürsorgepflicht für Bürger nachkommen und daher auch ihre (begrenzten) Möglichkeiten der Mitsprache nutzen.
Lediglich A. Eglauer/SPD sah keinen Sinn darin. Er verwies darauf, dass bestehende Funkmasten problemlos und ohne Zustimmung der Gemeinde aufgerüstet werden könnten, dass in Beuren schon mal darüber diskutiert worden war und wollte darauf vertrauen, dass die Funkanbieter das schon richtig machen würden....
Deshalb das Ergebnis: einstimmig für den Antrag bei einer Enthaltung.
Bericht im Südkurier hier
Salemer Gemeinderat beschließt Erstellung eines Funkbedarfsplans
Grüne offene Liste im Gemeinderat Salem
- Antrag der Fraktion: Standortkonzept Mobilfunk
1. Sachverhalt
Die Mobilfunkstrategie des Bundes hat zum Ziel, die noch
vorhandenen Lücken in der Versorgung mit Mobilfunk schnellstmöglich zu
schließen. Werden Kommunen nicht von sich aus aktiv, so entgeht ihnen ein
wichtiger Gestaltungsspielraum, insbesondere
bei der Auswahl der Standorte für Mobilfunksendeanlagen.
Auch auf Gemeindegebiet bestehen unterversorgte Zonen und
daher Handlungsbedarf. Ebenso gibt es Bestrebungen, diesem Bedarf zu begegnen.
Im Zuge der aktuellen Ertüchtigung des Mobilfunknetzes und der
Aufrüstung auf den neuen Standard „5G“ beschäftigt sich erneut auch die Salemer
Bürgerschaft stark mit diesen Fragestellungen im Spannungsfeld zwischen
Mobilfunkversorgung und möglichen gesundheitlichen Auswirkungen derselben. In
der vergangenen Woche befasste sich auch der GR von Überlingen mit der Thematik
und brachte einen entsprechenden Beschluss auf den Weg.
Die Plätze für neue Mobilfunkstandorte werden in der Regel nach technischer Eignung und Wirtschaftlichkeit gewählt. Kommunen können bei der Standortwahl mitreden und die Vorsorge als Kriterium hinzufügen.
2. Antrag
Die GoL-Fraktion / die unterzeichnenden Gemeinderäte wünschen eine baldmögliche Behandlung des Themas einschließlich Beschlussfassung im Gremium, um die Wahl zukünftiger Standorte von Mobilfunksendeanlagen im Sinne der Immissionsminimierung günstig zu beeinflussen.
Hierzu schlagen wir folgende Schritte vor:
- Die Verwaltung sucht aktiv den Kontakt zu den Mobilfunknetzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone Deutschland und Telefónica Deutschland um mitzuteilen, dass sie die Erstellung eines Funkbedarfplans auf den Weg bringt.
- Die
Verwaltung beauftragt ein einschlägiges Ingenieurbüro mit der Erstellung eines
Funkbedarfsplans.
Auf
der Basis des Bedarfsplans erstellt die Gemeinde im Dialog mit den
Mobilfunknetzbetreibern ein Mobilfunkkonzept.
Konkrete
Anträge auf Errichtung von Sendeanlagen werden vorerst bis zur Fertigstellung
des Konzepts zurückgestellt. (àVeränderungssperre?)
3. Begründung
Es ist im Interesse der Gemeinde, dass möglichst viele BürgerInnen und BesucherInnen Salems vom Angebot der Mobilfunkbetreiber erreicht werden (sogenannte „flächendeckend angemessene und ausreichende Versorgung mit Dienstleistungen des Mobilfunks“).
Andererseits ist es im Rahmen der Gesundheitsvorsorge eine ebenso wichtige Aufgabe der Gemeinde, im Interesse ihrer BürgerInnen für größtmöglichen Schutz vor unnötigen negativen Auswirkungen von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung, wie sie z. B. durch Mobilfunk entsteht, zu sorgen. Dies gilt vor allem für Kinder, Senioren und elektrosensible Menschen.
Nachdem zunehmend Anfragen aus der Bürgerschaft an die Verwaltung, wie auch an die Gemeinderäte, gerichtet werden, die einem ungeprüften Ausbau des 5G-Standards kritisch gegenüberstehen, sollten wir mit der Erstellung eines Funkbedarfsplans, bzw. eines Mobilfunkvorsorgekonzepts zum einen über das Thema informieren und zum anderen das Ziel formulieren, die Strahlungsimmissionen zu minimieren, bzw. zu steuern. Im Dialog mit Mobilfunknetzbetreibern und der Bürgerschaft können nachhaltige Lösungen mit einer hohen Akzeptanz entstehen.
25.7.21 Im Namen der GoL-Fraktion:
Ralf Gagliardi, stellvertretender Fraktionssprecher
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